Portrait der Orchester

Das Klassik Forum Chur hat sich als Veranstalter hochstehender, lebendiger Konzerterlebnisse etabliert. Ein treues Publikum begleitet diese Konzerte und trägt dazu bei, dass international bedeutende Musikerinnen und Musiker gerne nach Chur kommen. Erstklassige Orchester sind diese Saison mit dabei.

Musikkollegium Winterthur

Winterthur ragt aus der europäischen Kulturlandschaft heraus. Dies nicht nur dank seiner Kunstsammlungen, sondern auch dank seinem Boutique-Sinfonieorchester – dem Musikkollegium Winterthur – das nun mit neuem Schwung unter dem vielversprechenden jungen Chefdirigenten Roberto González- Monjas in die Saison 2021/22 startet. Die lange, bis ins Jahr 1629 zurückreichende Geschichte des Musikkollegiums Winterthur hat lebendige Spuren hinterlassen: Das Engagement der Bürgerfamilien aus dem 18. Jahrhundert wird heute von den zahlreichen Vereinsmitgliedern weitergeführt. Aus dem 19. Jahrhundert stammt der von Gottfried Semper entworfene Stadthaus Saal, der im selben Jahr wie der Wiener Musikverein eröffnet wurde. Prägend ist insbesondere das frühe 20. Jahrhundert geworden.

Der Mäzen Werner Reinhart und der Dirigent Hermann Scherchen machten Winterthur zu einem Zentrum des europäischen Musiklebens. Igor Strawinsky, Richard Strauss und Anton Webern verkehrten hier, auch Clara Haskil oder Wilhelm Furtwängler. Ein verpflichtendes Erbe: Kein anderes klassisches Sinfonieorchester der Schweiz widmet sich der Moderne so selbstverständlich wie das Musikkollegium Winterthur. Dazu kommen Uraufführungen, in jüngster Zeit von Richard Dubugnon, Johannes Maria Staud oder David Philip Hefti.

Für zusätzliche internationale Aufmerksamkeit sorgte 2019/20 der Kompositionswettbewerb «Rychenberg Competition», an dem Komponistinnen und Komponisten aus über 30 Ländern teilnahmen. Die weiteren Repertoire-Schwerpunkte liegen in der Klassik und frühen Romantik, aber auch auf grosse Sinfonik – etwa von Brahms, dem eine der neuesten CD-Einspielungen gilt – wirft das agile Orchester gerne frisches Licht. In Opern- und Ballettproduktionen ist das Musikkollegium Winterthur in Zusammenarbeit mit dem Opernhaus Zürich und dem Theater Winterthur ebenfalls regelmässig zu erleben.

Mit über 40 Saisonkonzerten sowie mit Auslandtourneen und einem preisgekrönten Musikvermittlungs-Angebot tritt das Orchester hervor. Zur hohen Qualität des Klangkörpers beigetragen haben viele: ehemalige Chefdirigenten wie Franz Welser-Möst, Heinrich Schiff oder Thomas Zehetmair, langjährige Gastdirigenten wie Heinz Holliger, Reinhard Goebel und Michael Sanderling, aber auch international gefragte Solistinnen und Solisten, die stets gerne zum Musikkollegium Winterthur zurückkehren. So sind u.a. Yuja Wang, Andreas Ottensamer, Sir András Schiff, Ian Bostridge oder Patricia Kopatschinskaja regelmässig in Winterthur zu Gast.

Zürcher Kammerorchester

In den 1940er-Jahren begann sich der Musikstudent Edmond de Stoutz in seiner Freizeit regelmässig mit einer Reihe von Freunden zu treffen, um gemeinsam zu musizieren. Die Freude, ihren kreativen Idealen in diesem Rahmen nachzugehen, und die gemeinsame Leidenschaft für das Kammermusikalische entfachte unter ihnen die Lust, ein Kammerorchester zu gründen. 1945 kam es zum ersten öffentlichen Konzert anlässlich der Schlussfeier des Zivilen Frauenhilfsdienstes des Kantons Zürich.

Heute zählt das Zürcher Kammerorchester zu den führenden Klangkörpern seiner Art. Über 50 Jahre davon war Edmond de Stoutz Triebfeder der Orchestergemeinschaft. Als unermüdlicher Idealist und charismatischer Geist begeisterte er Musiker wie Publikum und schuf ein grosses unterstützendes Netzwerk um das Orchester herum. Die Dirigenten Howard Griffiths, Muhai Tang und Sir Roger Norrington prägten nach der Ära de Stoutz den Klang und die musikalische Ausrichtung des ZKO nachhaltig weiter.

Seit 2016 verzichtet das Orchester mit Daniel Hope als Music Director erstmals überwiegend auf einen Dirigenten und folgt dem dynamischen Prinzip des «Play & Conduct», bei dem der Solist das Orchester von seinem Instrument aus leitet.

Das ZKO ist ein Orchester mit einer ausgeprägten Reise-DNA. Bereits wenige Jahre nach seiner Gründung gab das ZKO regelmässig Konzerte im Ausland. Einladungen zu internationalen Festivals wie dem Schleswig-Holstein Musik Festival, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, dem Rheingau Musik Festival, dem Gstaad Menuhin Festival oder Odessa Classics, Gastspiele in bedeutenden Musikzentren, Konzerttourneen durch europäische Länder, Amerika, Asien und Südafrika sowie zahlreiche, von der Fachpresse gefeierte Tonträger belegen heute das weltweite Renommee des Zürcher Kammerorchesters.

Das Repertoire des ZKO ist seit den Anfängen breit gefächert. Es reicht von Barock über Klassik und Romantik bis hin zur Gegenwart. Bemerkenswert ist zudem die Zusammenarbeit mit Musikern aus anderen Bereichen wie Jazz, Volksmusik und populäre Unterhaltung. Die Familienkonzerte, die Vermittlungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie die Förderung junger Instrumentalisten sind dem Zürcher Kammerorchester ebenso wichtig wie die kontinuierliche Zusammenarbeit mit weltweit gefeierten Solisten.

Solisten

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