Julia Hagen Violoncello
Roberto González-Monjas Leitung
Musikkollegium Winterthur
Wolfgang Rihm (*1952)
1. Abgesangsszene für Orchester (1971) 10′
Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840–1893)
Rokoko-Variationen für Violoncello und Orchester
A-Dur, op. 33 (1876/1877) 19′
Moderato assai quasi andante | Thema: Moderato
simplice | Var. 1: Tempo della Thema | Var. 2: Tempo
della Thema | Var. 3: Andante | Var. 4: Allegro vivo |
Var. 5: Andante sostenuto | Var. 6: Allegro moderato |
Var. 7: Andante sostenuto | Var. 8 e Coda: Allegro
moderato con anima
Pause 20′
Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Sinfonie Nr. 5 c-Moll, op. 67 (1804/1808) 35′
Allegro con brio | Andante con moto | Allegro | Allegro
Als Tschaikowskis Rokoko-Variationen zum ersten Mal ausserhalb Russlands gespielt wurden, nämlich im Juni 1879 in Wiesbaden, sass der berühmte Franz Liszt im Publikum und meinte am Schluss der Aufführung: «Nun, das ist doch endlich wieder einmal Musik.» Recht hatte er, besonders im Hinblick auf die klassizistischen Anklänge, die an Mozart gemahnen und daran erinnern, dass Tschaikowski ein glühender Verehrer des Wiener Klassikers war. Besonders das Gavotten-Hauptthema hat Mozart’sche Eleganz, und man würde es auf Anhieb kaum glauben, dass es dennoch Tschaikowskis ureigene Erfindung ist. Am 22. Dezember 1808 erklang in Wien zum ersten Mal Beethovens fünfte Sinfonie. Seither hat das Werk eine einzigartige Karriere gemacht: Ganz besonders das Anfangsmotiv des Kopfsatzes – ta-ta-ta-taaa – wurde zum wohl populärsten Markenzeichen für klassische Musik überhaupt. Beethoven seinerseits war vor allem auf den Finalsatz stolz: «Das letzte Stück der Sinfonie wird mehr Lärm als 6 Pauken, und zwar besseren Lärm machen.» Das haute sogar den ehrwürdigen Goethe beinahe um: «Das ist sehr gross, ganz toll», meinte er, «man möchte fürchten, das Haus fiele ein.»