Jonathon Heyward Leitung
Ben Goldscheider Horn
Musikkollegium Winterthur
Ferruccio Busoni (1866–1924)
Nocturne symphonique, op. 43 (1913) 10′
Sostenutissimo’
Antonín Dvořák (1841–1904)
Tschechische Suite D-Dur, op. 39 (1879) 23′
Preludium (Pastorale): Allegro moderato |
Polka: Allegretto grazioso | Sousedska (Minuetto): Allegro giusto | Romanza: Andante con moto |
Finale (Furiant): Presto
Pause
Wolfgang Rihm (*1952)
Hornkonzert (2014) 28′
Poco allegro, cantabile
Joseph Haydn (1732–1809)
Sinfonie Nr. 90 C-Dur, Hob I:90 (1788) 24′
Adagio-Allegro assai | Andante | Menuett | Allegro assai
Unter den Komponisten seiner Generation war Ferruccio Busoni ein künstlerisches Universalgenie: Komponist, Dirigent, Librettist, musikwissenschaftlicher Essayist, Musikpädagoge und einer der bedeutendsten Pianisten seiner Zeit, umworben und bewundert in der Alten und Neuen Welt. Haydn wiederum war fast 30 Jahre lang an den Fürstenhof in der ungarischen Provinz Esterháza gebunden. Als es ihm dort zu eng wurde, streckte er seine Fühler hinaus – zum Beispiel nach Paris, wo er mit sechs neuen Sinfonien einen derartigen Erfolg erzielen konnte, dass er schnell noch drei weitere – Nr. 90 bis Nr. 92 – nachliefern konnte. Ganz auf seine böhmische Heimat fokussiert ist indes Dvořáks Tschechische Suite. Dass Dvořák sein Handwerk virtuos beherrschte, zeigt sein Ehrentitel «Böhmischer Brahms»: In der Tat gelang es ihm hervorragend, die ästhetischen Ideale absoluter Musik seines um acht Jahre älteren deutschen Kollegen mit den volkstümlichen Klängen aus Böhmen zu verbinden. Einen prominenten Adressaten hat Wolfgang Rihms Hornkonzert – nämlich Stefan Dohr, den international renommierten Solohornisten bei den Berliner Philharmonikern. Um den kantablen Reiz des Soloinstruments möglichst in ein optimales Licht zu rücken, verzichtete Rihm im begleitenden Orchester auf Hörner – der Solist soll allein im Scheinwerferlicht stehen.