
Die venezolanische Pianistin Gabriela Montero debütierte als Achtjährige mit Haydns Klavierkonzert D-Dur. Dank eines Staatsstipendiums konnte sie an der Royal Academy of Music in London studieren. Ihre visionären Interpretationen und ihre einzigartige kompositorische Begabung haben ihr auf der Weltbühne Anerkennung und eine treue Anhängerschaft eingebracht. Anthony Tommasini bemerkte in der New York Times, dass «Monteros Spiel alles hat: knisterndes rhythmisches Brio, subtile Schattierungen, stählerne Kraft (…) gefühlvolle Lyrik (…) unsentimentale Expressivität».
2006 gewann Montero den «Echo Klassik Award» als Pianistin des Jahres und 2007 den «Echo Klassik ohne Grenzen» für ihre CD-Einspielung «Bach & Beyond». Im Jahr 2008 folgte eine Grammy-Nominierung für das Album «Baroque». Ihr jüngstes Album, das im Herbst 2019 beim Label Orchid Classics erschien, enthält ihr eigenes Latin-Konzert und Ravels Klavierkonzert in G-Dur, aufgenommen mit dem Orchestra of the Americas in Frutillar, Chile. Ihre vorherige Aufnahme bei Orchid Classics enthält Rachmaninows Klavierkonzert Nr. 2 und ihre erste Orchesterkomposition Ex Patria, mit der Montero ihren ersten Latin Grammy für das beste klassische Album gewann.
Gabriele Montero spielt auf allen grossen Bühnen der Welt mit den renommiertesten Orchestern und Dirigenten. Rachmaninow, Prokofjew, Tschaikowski, die grossen russischen Komponisten gehören zum Repertoire, das sie liebt. Ihr offizielles Debüt als Komponistin gab Montero mit Ex Patria, einer Tondichtung, die den Abstieg Venezuelas in Gesetzlosigkeit, Korruption und Gewalt illustriert und dagegen protestieren soll. Das Stück wurde 2011 von der Academy of St. Martin in the Fields uraufgeführt. Monteros erste abendfüllende Komposition, das Klavierkonzert Latin wurde 2016 im Gewandhaus zu Leipzig mit dem MDR Sinfonieorchester und Kristjan Järvi uraufgeführt und anschliessend mit dem Orchestra of the Americas für den Sender ARTE aufgenommen und gefilmt.
Montero ist Preisträgerin des 4. International Beethoven Award und eine engagierte Verfechterin der Menschenrechte, deren Stimme regelmässig über den Konzertsaal hinaus erklingt. Im Jahr 2015 wurde sie von Amnesty International zur Honorarkonsulin ernannt und von der Human Rights Foundation für ihr kontinuierliches Engagement für die Menschenrechte in Venezuela mit dem Preis «Outstanding Work in the Field of Human Rights» ausgezeichnet. Sie ist bereits zweimal beim Weltwirtschaftsforum in Davos aufgetreten. Eine grosse Ehre als Künstlerin war ihr Auftritt zur Amtseinführung von Barack Obama im Januar 2009.