Barbara Hannigan

Barbara Hannigan
Gesang

Die Sopranistin und Dirigentin Barbara Hannigan wurde in Kanada geboren. Seit Jahren gilt sie als exemplarische Interpretin von zeitgenössischer Musik – ihre erste Uraufführung sang sie bereits mit 17 Jahren. Zu ihrem Repertoire gehören u. a. die Titelpartien in «Lulu», Igor Strawinskys
«Le Rossignol», Marie in Zimmermanns «Soldaten» sowie Gepopo/Venus in György Ligetis
Le «Grand Macabre» und zwei Partien in Opern von George Benjamin: Isabel in «Lessons in Love and Violence» und Agnès in «Written on Skin». Als Konzertsängerin ist sie regelmässig Gast bei den bedeutendsten Orchestern in der Alten und Neuen Welt.

2010 gab Barbara Hannigan ihr Debüt als Dirigentin am Théâtre du Châtelet in Paris mit Strawinskys «Renard». Seitdem dirigierte sie u.a. das WDR Symphonieorchester, die Prager Philharmoniker, das Orchester der Accademia Nazionale di Santa Cecilia, die Münchner Philharmoniker sowie das Bayerische Staatsorchester. Auch als Dirigentin legt Barbara Hannigan ihren Schwerpunkt auf die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts.

In der Saison 2020/21 brachte Barbara Hannigan eine neue Live-Videoproduktion
von «La voix humaine» zur Uraufführung, in der sie sowohl singt als auch dirigiert und die in Zusammenarbeit mit dem Videokünstler Denis Guéguin entstand. Sie trat europaweit mit Kollegen wie Sir Simon Rattle und dem LSO, dem Danish Radio Symphony Orchestra, den Göteborger Symphonikern, den Münchner Philharmonikern auf und war bei Festivals in Ludwigsburg und Aix en Provence zu Gast.

Ihren 50. Geburtstag feierte sie im Concertgebouw in Amsterdam, wo sie das Ludwig Orchestra in Werken von Haydn, Copland, Barry und zwei Kurt Weill-Liedern dirigierte, die Bill Elliott für sie arrangierte.

In der Saison 21/22 kehrte sie als «Lulu» nach La Monnaie zurück. Eine weitere Uraufführung eines neuen Werkes von Zosha di Castri mit dem Toronto Symphony Orchestra wurde ebenso gefeiert wie wie mehrere Konzerte mit Vokalwerken von John Zorn in Antwerpen, Hamburg und Modena.

Hannigans Album «Crazy Girl Crazy» gewann 2018 den Grammy Award für das beste klassische Solo-Gesangsalbum und zahlreiche andere Auszeichnungen, darunter ein Edison und ein Juno. Im Frühjahr 2022 veröffentlichte sie ihr neuestes Album bei Alpha Classics «Dance with me», das wie «Cracy Girl Crazy» gemeinsam mit dem Ludwig Orchester eingespielt wurde.

Die «Sängerin des Jahres» (2013) erhielt im Frühjahr 2020 den Dresdener Musikfestspiele Glashütte Award und im Mai 2021 den dänischen Léonie Sonning Music Prize. Die finanzielle Komponente beider Preise wurde an Initiativen junger Künstler gespendet. Barbaras Engagement für die jüngere Generation von Musikern führte sie 2017 zur Gründung der Mentoring-Initiative Equilibrium Young Artists. Drei Jahre später gründete sie «Barbara Momentum: our Future Now», eine Initiative, die andere führende Künstler und Organisationen ermutigt, jüngere professionelle Musiker zu unterstützen und zu betreuen.

Barbara Hannigan stammt ursprünglich aus Nova Scotia und lebt im Finistère an der Nordwestküste Frankreichs.